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Zwischen den Zeilen: Georg Brun

 

Bookspot: Seit wann schreiben Sie und was hat Sie zum Schreiben gebracht?

Georg Brun: Lassen wir die jugendlichen Schreibübungen außen vor, dann beginnt mein ernsthaftes Schreiben im Jahr 1983. Schreiben war für mich stets meine Form, Kreativität auszuleben, weil ich nicht musikalisch genug für ein Instrument und zu linkisch für den Pinsel bin. Außerdem bin ich von klein auf ein „Märchenonkel“ gewesen und immer noch naiv genug zu glauben, Geschichten könnten die Welt besser machen.

 

Bookspot: Was inspiriert Sie generell und was war die Inspiration zu Ihrem (letzten) Werk?

Georg Brun: So banal es klingt: Mich inspiriert das Leben zu meinen Geschichten und ich habe ein Herz für die Menschen, die es schwerer haben als andere; meine Sympathie gehört den Minderheiten, den Verfolgten und Ausgegrenzten und mein Grundthema ist immer auch die Frage nach der Gerechtigkeit – dabei gibt es so viele unterschiedliche Arten von Gerechtigkeit. Mit „Bodenloser Fall“ wollte ich einen „leisen“ Krimi schreiben, in dem sich eine junge Frau langsam entwickelt, und angetrieben war ich von eigener Erfahrung mit komplexen Projekten.

 

Bookspot: Haben Sie eine Schreibtradition? (Bsp.: Trinken Sie immer einen Kaffee, bevor Sie schreiben?, Läuft immer eine bestimmte Musik im Hintergrund?, …)

Georg Brun: Beim Schreiben brauche ich eine „unscheinbare“ Ruhe um mich und am liebsten den gewohnten Platz an meinem alten Schreibtisch. Musik höre ich, wenn ich über eine Szene nachdenken muss, beim Niederschreiben schalte ich den Plattenspieler wieder aus. Sparsam mit Kaffee, weniger sparsam mit Tee bekämpfe ich die manchmal trockene Kehle.

 

Bookspot: Was hilft Ihnen in Ihrem Schreibprozess? (Nutzen Sie bestimmte Programme zur Plotplanung?, Was machen Sie, wenn Sie eine Schreibblockade haben, …)

Georg Brun: Als „Märchenonkel“ erzählen mir meine Finger beim Schreiben eine Geschichte; oft werde ich dann selbst überrascht. Einen roten Faden habe ich im Kopf und scheue mich jedes Mal wieder, diesen zu Papier zu bringen, bevor das Rohmanuskript fertig ist. Echte Schreibblockaden kenne ich nicht, vermutlich, weil ich mich nur zum Geschichtenerzählen hinsetze, wenn ich darauf Lust habe.

 

Bookspot: Mit welcher literarischen Figur identifizieren Sie sich am meisten?

Georg Brun: Je älter ich werde, desto mehr fühle ich mich frei von Identifikationsmustern außerhalb meiner selbst. Das macht es auch schwer, diese Frage zu beantworten. Vielleicht passt für mich am besten Gantenbein von Max Frisch, weil ich viele Jahre mit Sinnsuche angefüllt habe und es für einen „Märchenonkel“ reizvoll ist, an sich selbst verschiedene Geschichten auszuprobieren.

 

Bookspot: Lesen Sie gern in dem Genre, in dem Sie schreiben?

Georg Brun: Früher, bei den historischen Romanen: Meistens nein. – Heute, bei den Krimis, die ich nun vor mir habe: Ja.

 

Bookspot: Welche*n Schriftsteller*in bewundern Sie und warum?

Georg Brun: Max Frisch, das habe ich quasi bei der vorletzten Frage schon verraten, für seinen psychologischen Blick. Friedrich Dürrenmatt für die Raffinesse seiner Gerechtigkeitsvorstellung. Thomas Mann für seine erzählerische Kraft. Günther Grass für die „Blechtrommel“ und Salman Rushdie für die „Mitternachtskinder“. Stets beeindruckt hat mich Asta Scheib, deren frühe Romane „Langsame Tage“ und „Schwere Reiter“ in meinen Augen eine große weibliche Kraft zeigen, und unvergessen ist mir Anna Seghers „Das siebte Kreuz“.

 

Bookspot: Wo wollten Sie schon immer mal hin? (egal ob fiktiv oder real)

Georg Brun: Früher wollte ich immer nach Indien, Herman Hesses „Siddharta“ sei Dank – und durfte das intensiv ausleben. Heute und morgen will ich noch auf den einen oder anderen 4.000er in den Alpen. Irgendwann später will ich einfach nur unter einem Bodhi-Baum sitzen.

 

Infos:

  • Autor: Georg Brun
  • Titel: Bodenloser Fall
  • Edition 211, ein Imprint des Bookspot Verlags
  • ISBN: 978-3-95669-164-5
  • Klappenbroschur mit Lesezeichen, 288 Seiten
  • Preis: 14,80 € (Print), 7,99 € (E-Book)

Bald im Handel: Träume am Ende des Weges

Träume am Ende des Weges. Kleine Galerie unsterblicher Namen – ein zauberhafter fiktiver Blick in das Leben von 25 unsterblichen Persönlichkeiten

Besonderen Momenten im Leben großer Persönlichkeiten nähert sich Michael Böhm auf literarischen Pfaden. Er erzählt fesselnd von der Vision Heinrichs des Seefahrers am letzten Tag seines Lebens, schildert einen friedlichen Augenblick Friedrich Schillers auf der Flucht und folgt den Spuren des großen Goethe inkognito in Italien. Vor unserem inneren Auge leben König Saul, Lawrence Durrell oder Giuseppe Verdi auf. Ob die Wirrungen der Liebe bei Wilhelm von Wolzogen, eine Freundschaft im Gleichklang bei Hermann Hesse und Thomas Mann oder ein fieberhaftes Suchen bei Albert Camus in Szene gesetzt werden: Michael Böhm macht sie als fiktive Lebenswirklichkeit der Berühmtheiten erfahrbar. Eine zauberhafte Galerie von 25 unsterblichen Namen, die in diesen Erzählungen fortleben.

Eine literarische Annährung an große Persönlichkeiten von Michael Böhm – lebendig, poetisch, lebensecht

 

Michael Böhm
Träume am Ende des Weges. Kleine Galerie unsterblicher Namen
P&L Edition im Bookspot Verlag
ISBN 978-3-95669-124-9
192 Seiten, Klappenbroschur mit Lesezeichen
9,99 Euro

Auch als E-Book erhältlich!
(ISBN E-Book: 978-3-95669-125-6 / 6,99 Euro)

Erscheint voraussichtlich am 18. September 2019

Bald im Handel: Brudermahl

Brudermahl – unser neues Krimi-Highlight im Sommer!

Ritualmorde, Freimaurer, Geheimlogen, kriminelle Geschäftspraktiken und eine unsichtbare Gefahr für eine ganze Stadt: Die Ermittlungen des schwäbischen Kriminalhauptkommissars und Logenbruders Mark Brandner führen in die tiefsten menschlichen Abgründe, in kleinbürgerliche Spießigkeit und in eine okkulte Welt, die Uneingeweihten normalerweise verschlossen bleibt. Dabei verstrickt er sich immer mehr in ein Netz aus Logenverpflichtung, beruflicher Loyalität und privater Probleme. Brandners Nachforschungen im okkulten Untergrund bringen ihn und seine Partnerin in Lebensgefahr und plötzlich scheint er alles zu verlieren, was ihm lieb und teuer ist …

Knallhart, kompromisslos, geheimnisvoll – ein Freimaurer-Krimi von Guido Grandt

Guido Grandt
Brudermahl
Edition 211 im Bookspot Verlag
ISBN 978-3-95669-126-3
256 Seiten, Klappenbroschur mit Lesezeichen
12,95 Euro

Erscheint im August 2019